Giovanni Frangi zählt zu den wichtigsten und international vielversprechendsten italienischen Malern seiner Generation (*1959). Seit den 80er Jahren führt ihn eine rege Ausstellungsaktivität in zahlreiche prestigeträchtige, öffentliche Institutionen sowie private Galerien weltweit.
Auf den ersten Blick abstrakte Kompositionen beinhalten seine oft monumental großen Leinwände doch angedeutete Landschaften, Blicke auf verschiedenste Orte in Vogelperspektive oder andere reduzierte und stark stilisierte figurative Elemente.
Dominiert von einem entschiedenen Kolorit in kühlen Grau-, Weiß-, Schwarztönen oder warmvibrierenden Erdfarbenen Tönen, stehen Frangis Bilder zwischen abstraktem Expressionismus, der informellen Tradition und einer zeitgenössischen Annäherung flächiger Malerei.
In jüngster Vergangenheit erweitert Frangi sein künstlerisches Ausdrucksvokabular um das Medium Fotographie, auf das er malerisch interveniert. So entstehen ab 2006, parallel zu den klassischen Malereien auf Leinwand und Papier, immer wieder Fotoübermalungen auf Leinwand, die ebenfalls das Thema Landschaft deklinieren. Die Fotographien erlangen durch die malerische Intervention oftmals ungeahnte, zusätzliche Tiefe und Ausdruckskraft.

 

Giovanni Frangi wird am 12. Mai 1959 in Mailand geboren.
Von 1978 bis 1982 studiert er Malerei an der Akademie der Schönen Künste Brera (Mailand). Die erste Einzelausstellung mit Werken Giovanni Frangis findet 1983 in der Turiner Galleria Bussola statt. Es folgt eine stetige Ausstellungsaktivität, im Zuge derer Frangi nicht nur wichtige internationale Galerien und öffentliche Institutionen bespielt, sondern vor allem auch mit solch renommierten italienischen Kunstkritikern wie Achille Bonito Oliva oder Giovanni Testori zusammenarbeitet.
Nach zwei Jahrzehnten intensiver Recherchen und Auseinandersetzungen mit dem Medium Malerei, beginnt der Künstler sich ab dem Jahre 2000 für weitere mediale Ausdrucksmöglichkeiten zu interessieren. So findet also in demselben Jahr noch die Ausstellung Giovanni Frangi – Sculture, una mostra per l’estate (Giovanni Frangi – Skulpturen, eine Sommerausstellung), die ausschließlich großformatige Arbeiten auf Papier und ein großes, im Garten installiertes Werk mit dem Titel Fiordifragola beinhaltet, in der Mailänder Galleria Lawrence Rubin statt. Dies ist der Beginn des plastischen Schaffens Frangis.
Im Jahr 2004 entsteht dann in den Scuderie der Villa Menafoglio Litta Panza in Biumo Superiore bei Varese die Installation Nobu at Elba, bestehend aus vier großen, insgesamt vierzig Meter langen bemalten Leinwänden und rund zwanzig Skulpturen aus gebranntem Schaumgummi, auf die in regelmäßigen Intervallen Licht projiziert wird, um den Eindruck zu erzeugen, den man nachts an einem Fluss inmitten einer unbewohnten Landschaft hat.
2006 installiert er in der Florentiner Galerie Poggiali e Forconi View Master, ein natürliches, in zwei Hälften unterteiltes Diorama aus Schaumgummi, dessen Innenleben man nur durch zwei kleine Gucklöcher betrachten kann: in der einen Hälfte der Meeresgrund, in der anderen die Schneeschmelze.
Im selben Jahr entstehen die ersten übermalten Fotografien auf Leinwand. Hierbei bedient sich Frangi des Emulsionsdruckverfahrens, um anschließend mit seinen gewohnten Pigmenten auf der Bildvorlage zu intervenieren.