ames Coignard wird 1925 in Tours, Frankreich geboren. Seine Familie lässt sich kurz darauf in Paris nieder, wo er sich später eher für die Kunstgalerien und die „Bouquinisten“, die Buchhändler an den Ufern der Seine, als für seine Studien interessiert. Nachdem seine Zulassung am École des Beaux-Arts von Tours abgelehnt wird beginnt er eine Arbeit beim Finanzamt in Langeais, wo er sich mit dem Maler Marchand des Raux anfreundet. Dort malt er trotz der Bombardements im zweiten Weltkrieg in der Landschaft von Touraine, Motive nach der Schule von Cézanne, van Gogh und Gauguin. 1948 entschließt er sich entgültig dazu, Künstler zu werden und besucht Abendkurse an der École des Arts Décoratifs in Nizza. Bereits im Jahr darauf organisiert er mit seinem alten Freund Marchand seine erste Ausstellung.

 

Besonders Besuche bei Braque und Chagall und der Kontakt zu den beiden Künstlern beeinflussen später  seine künstlerische Entwicklung, letzterer vor allem in der Farbgestaltung. In den 1950ern entdeckt er auf einer Spanienreise die großen Meister des Landes, die katalanischen Skulpturen und Fresken und nimmt diese Eindrücke in sein Schaffen auf. 1986 machte ihn Henri Goetz, Erfinder der Carborundum-Technik, eine Art Prägedruck mit Farbe, die sich durch satte Farbigkeit auszeichnet, mit seinen Arbeitsweisen bekannt. Daraufhin beschafft Coignard sich eine Presse und Werkzeuge zum Kupferstechen und wird Graveur – heute gilt er als Meister der Carborundum-Radierung. Den Druck seiner Arbeiten übernimmt seine Frau.

 

In seinem Oeuvre finden immer wieder Collagen Verwendung, herausgerissene Seiten und Packpapier, es entstehen mehrere sich überlagernde Bildschichten auf die im späteren Schaffensprozess Symbole und Buchstaben gesetzt werden. Seine Farbpalette reicht von lebhaften Rot- und Blautönen, die die einzelnen Zeichen hervorheben, über Beige und Ocker bis zu dunklen Brauntönen.

 

Der Künstler stirbt im März 2008 in Mougins in Frankreich.